Und noch eine Erweiterung ...
Als im Frühjahr 2016 das nördlich an den Riedgarten angrenzende Grundstück zum Verkauf stand, standen wir schon wieder vor der Frage: Erwerben oder zuschauen, wie jemand ein Haus mit Blick auf den Riedgarten baut. Wir haben uns für’s Erwerben entschieden. Und der Riedgarten wurde noch einmal fast 1.000 qm größer.
Das Grundstück befand sich in einem grausigen Zustand, die Obstbäume waren seit vielen Jahren nicht mehr geschnitten, auf der ehemaligen Wiese, die von einer baufälligen großen Scheune und einem alten Tabakschopf eingerahmt wird, wucherten Brennnesseln zwischen Müllhaufen.
Schweres Gerät wollten wir nur ganz vorsichtig benutzen, um den Boden nicht zu verdichten. Also haben wir zunächst in mühevoller Handarbeit entmüllt, aufgeräumt und umgegraben. Zur Sanierung der Scheune und zur Anlage einer Rasenfläche haben wir uns dann aber professionelle Hilfe geholt.
Unser Freund, der uns schon vorher mit schönen alten Sandsteinen beschenkt hatte, wollte nun seine Sammlung auflösen und brachte uns ganze Lastwagenladungen behauener Steine. Er errichtete einen Straßburger Stadtbrunnen von 1835 in der Mitte des Gartens und baute eine nach Süden gerichtete, gebogene, zwei Meter hohe Trockenmauer an den Rand.
Weil wir den Charakter des Obstgartens erhalten wollten, setzten wir zu den alten Obstbäumen neue, heimische Sorten. An den Rand des Grundstücks wurden Buchenhecken gepflanzt. Im Schutz der Trockenmauer stehen wärmeliebende Pflanzen. Hortensien, die wir Jahr für Jahr aus der Bretagne mitbrachten, fanden im Halbschatten am Eingang zum Obstgarten ihren Platz. Die alte Scheune bekam ein Eisengerüst für Kletterrosen und weißen Blauregen (Wisteria sinensis ‘Alba’). Hier setzen wir auch Jahr für Jahr die selbst gezogenen Pflanzen alter Tomatensorten und die passenden Küchenkräuter. Wieder gab es gute Freunde, die uns dabei halfen.
Inzwischen ist der Brunnen mit einer ‚Hecke‘ aus Winter-Schachtelhalm (Equisetum hyemale) umpflanzt.